Don’t look up!

Spätestens seit der Corona-Krise ist vielen Behörden, NGOs und Unternehmen klar geworden, wie wichtig fundierte Wissenschaftskommunikation für die politische Gestaltung geworden ist. Gerade auch für die gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ist eine verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Daten und Fakten wichtig. Mit welchen Methoden gelingt es, komplexe Informationen einfach verständlich und überzeugend einem nichtwissenschaftlichen Publikum vermitteln?

Don't look up
Ausschnitt aus dem Film «Don’t look up»

Wir sind in fast allen Lebensbereichen mit wissenschaftlichen Daten und Fakten konfrontiert:

Beispielsweise in der Medizin, in der Landwirtschaft, im Sport oder in der Ernährung – heute lassen sich nur wenige Bereiche denken, die nicht durch Natur- oder Sozialwissenschaften erforscht und beleuchtet werden. Jede Fachrichtung entwickelt dabei ihre eigene Sprache, die für Aussenstehende schwierig zu verstehen ist. Gerade in der Nachhaltigen Entwicklung ist es wichtig, Zusammenhänge verständlich zu vermitteln, um gemeinsam über Herausforderungen und Lösungen nachzudenken, ein wissenschaftlicher Fachjargon erschwert die Diskussion auf Augenhöhe und nimmt vielen Menschen die Lust, sich auf ein neues Thema einzulassen.

Samer Angelone von der Swiss Science Film Academy der Universität Zürich hat in seinem Artikel «Don’t look up: Science Communication Revisited» die wichtigsten Do’s und Don’ts für eine überzeugende Wissenschaftskommunikation zusammengefasst. Er geht dabei aus vom Film «Don’t look up» mit Jennifer Lawrence, Meryl Streep und Leonardo DiCaprio, in dem eine Doktorandin einen Meteoriten entdeckt, der direkt auf die Erde zurast und den Planeten in sechs Monaten zerstören wird. Die Geschichte entfaltet sich und die Welt teilt sich auf in diejenigen, die alle Bemühungen als Alarmismus abtun, diejenigen, die den Meteoriten als Mine für seltene Metalle nutzen möchten und wieder andere, die den Kometen als Lüge der Regierung abtun.

Was hat das mit Wissenschaftskommunikation zu tun?

Eine ganze Menge, wie Samer Angelone an zwei Beispielen zeigt:

Worte sind wichtig: Wissenschafterinnen und Wissenschafter wählen ihre Worte sorgfältig, pflegen aber oft eine objektive, technische Sprache. Manche Worte, wie zum Beispiel «mit hundertprozentiger Sicherheit», werden in der Wissenschaft anders verwendet als im Volksmund. Dies kann zu Misstrauen und Unverständnis führen.

Der Fokus ist unterschiedlich: in der Wissenschaft ist die Methode, die zur Erkenntnis führt, zentral und wird mit den Fakten vermittelt. In der Politik ist entscheidend, WESHALB etwa wichtig ist: «Warum sollen wir uns um dieses Problem kümmern?»

Was braucht es, damit Wissenschaftskommunikation gelingt?

Menschen können nicht mit reiner Information beeinflusst und auch nicht mit purer Emotion überzeugt werden. Bewegt werden Menschen durch Geschichten: sie transportieren Informationen über Emotionen. Geschichten haben die Kraft, Fakten und Hintergründen verschiedensten Menschen näher zu bringen, sie an Herausforderungen und Problemen teilhaben zu lassen und sie zu Veränderung und Bewegung zu inspirieren.

Weshalb die Storytelling-Methode im Unternehmen einsetzen?

  • Gute Geschichten stärken Organisationen und Unternehmen, weil sie identitätsstiftend wirken und zu gemeinsamen Deutungen einladen.
  • Ziele erhalten einen Sinn, wenn sie mit einer Geschichte an den Hintergrund einer Sache erinnern.
  • Komplexe Sachverhalte können mit Geschichten anschaulich erklärt werden, wenn es für die Zielgruppen interessante Anknüpfungspunkte an eigene Erfahrungen gibt.
  • In der Leitung von Projekten und Organisationen gibt es vielfältige Möglichkeiten, Geschichten gewinnbringend einzusetzen und gemeinsam zu weben.

Gelingende Geschichten zu erzählen, ist keine Talentfrage, sondern lernbar. Interessiert? Besuchen Sie unsere Kurse und entwickeln Sie ihre Kommunikation weiter:

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