Digitalisierung – Chance & Herausforderung

…auch im Hinblick auf eine Nachhaltige Entwicklung


sanu ag trifft bei Gesprächen mit Partnern, Interessierten und Freunden immer wieder auf die Thematik der Digitalisierung. Die wichtigsten Erkenntnisse, die wir aus diesen Begegnungen – unter anderem an einem internen Anlass im 2018 – ziehen konnten, sind im Folgenden festgehalten.

«Ich weiss, dass ich nichts weiss»

Was schon in der Antike galt, hat zumindest im Zusammenhang mit der Digitalisierung auch heute noch seine Richtigkeit, insbesondere aus der Nachhaltigkeits-Perspektive. Eine der verbreitesten Erkenntnisse scheint die Tatsache zu sein, dass das Wissen zur Digitalisierung noch weitgehend fehlt. Es bedarf eines Raumes, der Experimente zulässt, mit denen eigene Erfahrungen und auch Fehler gemacht werden dürfen, ohne dass tragische Konsequenzen zu erwarten sind. Gleichzeitig wird klar, wie wichtig kritisches Hinterfragen und intensiver Informationsaustausch mit den verschiedensten Akteuren aller Branchen und Abteilungen ist. Gerade bei den Vertretern des Politik- und Bildungssystems sehen Akteure aus der Nachhaltigkeitsszene einen grossen Handlungsbedarf.

Fotograf: Evan Dennis | Unsplash

Zu schnell für uns?

Die grössten Gefahren lokalisieren viele einerseits beim enormen technischen Fortschritt, welcher möglicherweise einige Arbeitsplätze überflüssig macht oder dank grosser Effizienz zumindest die Pensen stark verringert. Zudem befürchten sie durch das Fortschreiten der Digitalisierung eine Entfremdung von der Natur, von sozialen Kompetenzen und spezifisch von der älteren Generation.

Ebenfalls ein oft angesprochener Punkt, dem grosse Wichtigkeit eingeräumt wird, ist die verantwortungsvolle Governance der Unmenge an Daten, welche durch die Digitalisierung generiert werden. Hier wird einerseits eine Gefahr in der Bündelung von Wissen und somit von Macht gesehen, andererseits können die Daten missbraucht werden und sind anfällig für Pannen und Hackerangriffe – was grosse Diskussionen zur Ethik der Digitalisierung auslöst.

Doch die Digitalisierung bietet auch einige Vorteile. Bei richtiger Nutzung kann die Effizienz enorm gesteigert und so Ressourcen gespart werden. Mehrfach genannt wurde auch die Chance, welche die Digitalisierung dank ihren Methoden der Messung und Weiterleitung von unterschiedlichsten Daten für die Kreislaufwirtschaft darstellt. Die Flexibilität, die Möglichkeit die Daten zu teilen, aktiv zu nutzen und Informationen einzuholen, tragen enormes Potential.

Die richtigen Voraussetzungen schaffen

Damit dieses Potential der Digitalisierung voll genutzt werden kann, bedarf es allerdings noch einiger Anpassungen. Oft genannt sind fehlende Kapazitäten, um sich intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Denn ein vertiefter Einblick über die zahlreichen Möglichkeiten und Tools der Digitalisierung ist essenziell. Verschiedentlich angesprochen wurde die Idee eines «Sandkastens», in dem neue Ideen gesponnen, mit den neusten Techniken Experimente durchgeführt und Erkenntnisse diskutiert werden können. Die Entwicklung neuer Projekte und Visionen bedarf sicherlich auch eines gewissen Mutes – die Digitalisierung steht quasi noch am Anfang und für viele scheint die Zukunft wenig konkret. SmartCities sind zwar bereits bis zu einem gewissen Grad Realität und doch wirkt alles noch sehr abstrakt. Kreativität und eine gewisse Schnelligkeit sind Voraussetzung, um neuen Gedanken eine Form zu geben. Gerade dieses Tempo ist mit dem politischen und administrativen System der Schweiz kaum einhaltbar – auch auf dieser Stufe wurde also Handlungsbedarf ausgemacht.

Zu welchem Preis?

Wie bei (quasi) allem, gibt es auch in der Digitalisierung keinen Output ohne Input: Personelle, finanzielle und materielle Ressourcen werden benötigt, um die Digitalisierung zu ermöglichen. Welche Rohstoffe – speziell Seltenerdmetalle – für die Herstellung der benötigten IT-Infrastruktur verwendet werden, ist immer wieder Diskussionspunkt. Die explosionsartige Entwicklung der Digitalisierung verlangt diese Rohstoffe in grossen Mengen. Die Neugewinnung geschieht meist unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen. Auch die Energie, die für die Digitalisierung im grossen Stil eingesetzt wird, muss erst gewonnen werden: Welche Quellen werden dafür verwendet?
Fragen, mit denen sich Unternehmen und Gesellschaft immer stärker auseinandersetzen.

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